Tristan

Der Öl-Tan-Delta-Test ist eine wertvolle Methode zur Bewertung der Isolationsqualität von Transformatoröl, hat jedoch einige Einschränkungen:

Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen: Der Test ist empfindlich gegenüber Temperatur-, Feuchtigkeits- und Druckschwankungen. Um genaue Ergebnisse zu erzielen, müssen diese Parameter kontrolliert werden, da sie die Messwerte verfälschen können.

Nicht-spezifisch: Der Tan-Delta-Test gibt einen allgemeinen Hinweis auf den Zustand der Isolierung, liefert aber keine spezifischen Informationen über die Ursache der Verschlechterung. Der Test zeigt lediglich an, dass das Isolationsmaterial an Leistung verliert, ohne anzugeben, ob dies durch Feuchtigkeit, chemische Zersetzung oder Verschmutzungen verursacht wurde.

Nicht für Echtzeitüberwachung geeignet: Der Tan-Delta-Test ist normalerweise eine statische Messung, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird. Er eignet sich nicht für eine kontinuierliche Echtzeitüberwachung, die notwendig ist, um schnelle Veränderungen zu erkennen.

Begrenzte Aussagekraft bei neuen Ölen: Bei frischem Transformatoröl zeigt der Tan-Delta-Test oft wenig Veränderungen, da das Öl noch in einem guten Zustand ist. Der Test wird erst aussagekräftiger, wenn das Öl älter oder verunreinigt ist.

Probenabhängigkeit: Die Ergebnisse können stark davon abhängen, wie gut die Ölproben vorbereitet und entnommen wurden. Eine unsachgemäße Handhabung der Probe kann zu fehlerhaften Werten führen.

Trotz dieser Einschränkungen ist der Tan-Delta-Test ein wichtiges Diagnosewerkzeug, das zusammen mit anderen Tests eine umfassende Analyse des Zustands von Transformatoröl und Isoliermaterialien ermöglicht.

Ein modernes universelles Transformatoröltestgerät bietet eine Vielzahl von Funktionen zur umfassenden Analyse des Ölzustands:

Dielektrische Durchschlagsfestigkeit: Misst die Spannungsfestigkeit des Öls und überprüft, ob es noch in der Lage ist, hohe Spannungen zu isolieren.

Feuchtigkeitsgehalt: Erkennt den Wassergehalt im Öl, da Feuchtigkeit die dielektrischen Eigenschaften und die Isolationsfähigkeit stark beeinflusst.

Tan-Delta-Messung: Bestimmt den Verlustfaktor, der auf die Qualität der Isolierung hinweist. Ein erhöhter Wert deutet auf Alterung oder Verunreinigung des Öls hin.

Säurezahl-Messung: Überprüft den Säuregehalt des Öls, der auf chemische Alterung oder Oxidation hinweist, was die Lebensdauer des Öls beeinträchtigen kann.

Viskosität: Misst die Fließeigenschaften des Öls, was für die Kühlleistung und die Schmierung der Komponenten entscheidend ist.

Gas-in-Öl-Analyse: Erkennt die Konzentration von gelösten Gasen, die durch elektrische Entladungen oder thermische Fehler entstehen und auf interne Probleme hinweisen können.

Automatische Datenspeicherung und -analyse: Das Gerät speichert die Messergebnisse und analysiert sie automatisch, um Trends zu identifizieren und eine vorausschauende Wartung zu unterstützen.

Konnektivität: Moderne Geräte bieten Schnittstellen zu SCADA- oder Überwachungssystemen, sodass Daten fernüberwacht und analysiert werden können.

Diese Funktionen machen das Gerät zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Ölüberwachung und Transformatorwartung.

Die Ölqualität wird durch regelmäßige Ölanalysen überwacht. Diese umfassen:

Physikalische Tests: Überprüfung der Viskosität, Dichte und des Wassergehalts.
Chemische Analysen: Messung der Säurezahl, Oxidationsstabilität und des Gehalts an gelösten Gasen.
Elektrische Tests: Bestimmung der dielektrischen Festigkeit und des Tan-Delta-Werts.
Gas-in-Öl-Analyse (DGA): Erkennung von Fehlgasen, die auf elektrische oder thermische Störungen hinweisen.
Durch diese Tests kann der Zustand des Öls und damit des Transformators frühzeitig bewertet werden, um Wartungsmaßnahmen wie Ölregeneration oder Filtration rechtzeitig durchzuführen.